Erinnerungen von Willi Wöhlke

Erinnerungen von Willi Wöhlke

Erinnerungen eines aus dem aktlven Dienst verabschiedeten Feuerwehrmannes von Willi Wöhlke aufgezeichnet zur JHV am 04.01.1997

Aus Anlaß der soeben geehrten Kameraden, habe ich einmal darüber nachgedacht, wie war das eigentlich vor 40 Jahren – im Jahr 1957 – und in den Jahren danach?

Denn außer den Kameraden, Heinz Lüer und Friedrich Ttipperwien, die eben das goldene Ehrenzeichen erhalten haben sind damals noch die Kameraden Wilfried Claus, Wilfried Oppermann, Rudi Beushausen und ich in die Feuerwehr aufgenommen.

Zunächst einmal einige Ausschnitte aus der Chronik der BRD des Jahres 1957.

Ab 1. Januar gehört das Saarland wieder zur BRD. In der Bauindustrie wird zum 1. April die 45 Std. Woche eingeführt. Im April rücken die ersten 10.000 Rekruten des Jahrganges 1937 in die Bundeswehrlazsernen ein.
Die amerikanische Interkontinental Rakete ATLAS mit einer Reichweite von angeblich 9000 km explodiert beim 1. Probeflug schon nach einem Kilometer.
Durch eine Verordnung des Bundestages wird im Juli die Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaft auf 50 km/h begrenzt.
Das Segelschulschiff PAMIR sinkt im September in einem Hurrikan südwestlich der Azoren, von 86 Seeleuten konnten nur 6 geborgen werden.
Die Fernsehteilnehmer in der BRD erreichen l Million angemeldeter Geräte. Willi Brandt wird neuer Regierender Bürgermeister von West Berlin. Konrad Adenauer wird zum 3. Mal Bundeskanzler.
Die Lebedame Rosemarie Nitribitt wird in Frankfurt ermordet.
Der Film ,, Die Brücke am Kwai “ wird ein Welterfolg und das musikalische Leitmotiv der River-Kwai-Marsch wird Schlager des Jahres.

Nun aber zurück zur Feuerwehr.

Im Jahr 1957 hatten wir 6 uns zur Aufnahme in die Feuerwehr angemeldet. Zur JHV hatten w/r zu erscheinen, mußten uns aber bis nach dem Punkt ,,Neuaufnahmen“ im Vorraum der Versammlungsstätte aufhalten. Denn in der JHV wurde über jeden von uns abgestimmt, ob wir denn überhaupt das ,,Prädikat „- in die Feuerwehr aufgenommen zu werden- verdienten. Nun, wir hatten Glück und wurden durch Handschlag von Gemeinde Brandmstr. Karl Armbrecht als Anwärter in die Feuerwehr aufgenommen und durften dann am Rest der Versammlung teilnehmen.
Wo die einzelnen Kameraden dann ihren Platz fanden, kann ich natürlich nicht mehr sagen. Aber von mir weiß ich es noch, als wenn es gestern gewesen wäre. Die Kameraden Willi Dix, Hinterdorfstraße und Karl Armbrecht, Hüttebergstraße, nahmen mich in ihre Mitte und sagten zu mir: ,,Nun sei man nicht so ängstlich, wir werden schon einen Feuerwehrmann aus dir machen „. Das ängstliche haben sie nicht ganz geschafft und über den Feuerwehrmann kann man natürlich auch geteilter Meinung sein.

Aber wie ging es dann weiter? In den 2 Jahren zuvor waren schon einige junge Männer in die Feuerwehr aufgenommen, so daß mit uns 6 wieder eine neue Gruppe – nach der Gruppe Willi Ernst- gebildet werden konnte. Diese Gruppe war nun die 1. nach dem 2. Weltkrieg die nicht gedient hatte. Also war man der Meinung, daß diese junge Horde weder marschieren noch gehorchen und schon gar kein Grf. aus den eigenen Reihen stellen könnte.
Aus dem Kommando wurde uns dann der Kamerad Ludwig Wiese – er war als Uffz. aus dem Krieg zurückgekehrt und derzeit Steigerzugführer in der Dorster Wehr- als Grf. bestimmt. Unter der Anleitung von Kamerad Willi Ernst versuchte dann Ludwig Wiese uns die ersten Schritte in der Feuerwehr beizubringen.
Da wir aber auch Wettkampfmäßig ausgebildet werden wollten, fühlte sich Kamerad Ludwig Wiese aber doch etwas überfordert und so kam es, daß der Kam. Friedrich Armbrecht, Wette, unser Grf. wurde.
Als wir in die Wehr aufgenommen wurden, war ja Winterzeit Da wir aber sofort mit der Ausbildung beginnen wollten, bekamen wir die Genehmigung, in der Festhalle zu üben. Die Halle hatte zu der Zeit aber noch ein ganz anderes Gesicht. Der vordere Eingangsbereich war noch nicht vorhanden und Parkettfußboden war auch noch keine Mode. Die Eingangstüren konnte man noch als halbe Scheunentore bezeichnen. So konnten wir dann mit unserem TSA bis vor die Bühne ziehen um von da aus zu kuppeln und die Schläuche auszurollen bis in die äußerste Ecke im Thekenraum.
In den Übungspausen – Flaschenbier hatte damals auch noch nicht den heutigen Stellenwert -wurde ein Stiefel Bier aus den nahegelegenen Gastwirtschaft geholt, der dann Reih um ging. Ohne nun auf einzelne Einsätze und Hilfeleistungen in den 40 Jahren einzugehen, will ich einen Einsatz doch kurz erwähnen.
Es war ca. 6 Wochen nach unserem Eintritt in die Feuerwehr, an einem Sonnabend. Die Gruppe Willi Ernst hatte in der Gastwirtschaft Schaumann theoretischen Unterricht. Wir, die junge Gruppe, waren nicht nur in der Feuerwehr sondern auch im TSV aktiv. An diesem Sonnabend hatte unser Turnbruder Fr. Degener – genannt „Schmett-Emil“ seine Christa geheiratet. Der TSV hatte ihnen ein Ständchen in Form einer Pyramide gebracht. Der Hin- und Rückmarsch zum Hochzeitshaus wurde von Trommlern und Querflöten begleitet.

Wir alle waren noch feste beim Feiern als kurz nach Mitternacht die Feuersirene ertönte und es hieß ,,auf der Marke brennt es“.
Wir rannten, mehr schwankend, zum Feuerwehrhaus. Der Kam. Fr. Schreiber, damals Fahrer bei der RaiBa Dorste, und an diesem Abend bei der Gruppe Willi Ernst, hatte kurz entschlossen den Büssing der RaiBa aus der Garage geholt. Nach dem wir den TSA an den Büssing gekoppelt hatten, hieß es „Aufsitzen „. Wir fuhren dann einschließlich Trommeln und Pfeifen mit Gesang nach Marke. Es war ja Februar und es herrschte Schneetreiben. Als wir den ,, Starken Hans “ hinauf fuhren und immer noch keinen Feuerschein sehen konnten, glaubte eigentlich niemand mehr an ein wirkliches Feuer. Erst als wir in Marke einfuhren, wurde uns klar, daß es sich tatsächlich um einen Ernstfall handelte.
Wir kamen sehr schnell zum Einsatz.
Von der Einsatzleitung wurde uns durch Kam. Willi Ernst mitgeteilt, daß nur das Kommando Befehle erteilt und sonst niemand.
Im Laufe der Löscharbeiten war uns am Strahlrohr auffällig, daß jedes Mal wenn die Flammen am verlöschen waren, das Wasser alle war.
Auffällig war auch ein unscheinbares Männchen mit großer Zipfelmütze, daß immer in vorderster Linie herum meckerte „ihr müßt hier hinhalten, ihr müßt dahin halten“.
Das wurde den Kam. Willi Schaumann und Artur Hoffmeister, die das B Rohr in der Hand hatten, zuviel, Sie drehten kurzerhand das B Rohr um und putzten dieses Männchen von den Beinen.
Leider gab es durch diesen Volltreffer nock ein kleines Nachspiel. Unserem damaligen Stellvertretenden Ortsbrm. Heinrich Lüer, der ein Meister im Streitschlichten war, ist es größtenteils zu verdanken, daß wegen dieser Sache keine Anzeige stattfand.
Es hatte sich nämlich herausgestellt, daß der Zipfelmützenmann ein Kriminalbeamter im Dienst gewesen war.
Wir jungen Anwärter hatten in dieser Nacht nicht nur unsere Feuertaufe bestanden, sondern wissen auch sieht dem, bedingt durch die kurzen Aufwärmpausen in der Gastwirtschaft Kiel, wie gut eine Tasse Kaffee und dazu ein Weißwurstbrot schmeckt.

Es ist noch anzumerken, daß alle Feuerwehrmänner, die Marker ausgeschlossen, ob aus Förste (sie hatten an diesem Sonnabend ihr Wintervergnügen) ob aus Elvershausen oder Dorste vollgetankt waren.
Aber die spätere Behauptung die Strahlrohrführer hätten es nur der großen Wurfweite des Vollstrahlers zu verdanken, daß sie nicht explodiert seien, war wohl doch etwas weit hergeholt.

 

Unsere Gruppe konnte, unter Friedrich Armbrecht, von Anfang an bei Wettkämpfen gute Ergebnisse verbuchen.
Diese Ergebnisse waren sogar so gut, saß wir nach kurzer Zeit an den Bezirkswettkämpfen teilnehmen konnten. Sie fanden damals in Northeim statt.
Die Bezirksführung der Feuerwehr hatt sich eines Tages etwas ganz gemeines ausgedacht. Die Gruppen mußten beim Wettk. durch Losentscheid umgestellt werden. Diese Umstellung veranlaßte die Elitekameraden der Gruppe Willi Ernst das Handtuch zu werfen, sie wollten nicht mehr.
An diese Zeit der beiden Gruppen Willi Ernst und uns, unter Fr. Armbrecht, erinnere ich mich gerne zurück. Beide Gruppen übten gemeinsam und wir haben uns gegenseitig auf Fehler und auch auf Verbesserungen aufmerksam gemacht, denn beide Gruppen vertraten nur eine Wehr auf Kreisebene und das war die Dorster Wehr!
Unser Grf. Fr. Armbrecht, der auch zum Stamm der Grußße Willi Ernst gehörte, mochte nun nicht mehr Grf sein, er wollte sich auch mit den anderen Kameraden ,,zur Ruhe setzen“. Wir haben den Kameraden und Grf. Willi Ernst gebeten, der mit ,,zur Ruhe setzen“ noch nichts im Sinn hatte, unser Grf. zu sein. Ich kann es nicht anders sagen – Willi Ernst war mit Freude dabei. Wir übrigens auch, denn wir waren dadurch über Nacht aus der einstmals jungen Horde zur Elite-Gruppe aufgerückt. Wieder waren gute Erfolge zu verbuchen. Bis hin zum Bez. Wettkampf der wieder in Northeim stattfand.
Wir waren inzwischen alle verheiratet und unsere Frauen waren uns nach Northeim gefolgt. Ich kann es haute nicht mehr genau sagen, ob wir wegen der guten Kameradschaft (oder war es etwas anderes?) zu wenig Zeit für unsere Frauen aufgebracht haben. Sie haben uns jedenfalls nie wieder zu einem Wettkampf begleitet.

Irgendwann, im Laufe der Zeit, war man im Kommando der Meinung, daß aus unserer Gruppe ein neuer Grf. zu wählen sei. Dabei hatte man meine Person ins Auge gefaßt. Da ich aber der Meinung war, daß der Kamerad August Jäger die größere Klappe hatte, schlug ich ihn als Grf. vor. Bei der nächsten Versammlung zog sich dann der Punkt ,,Wahl eines Grf.“ etwas in die Länge weil weder August Jäger noch ich von uns überzeugt waren der richtige Mann für diesen Posten zu sein. Erst als Kam. Wilhelm Schreiber, Gänseberg, aufstand und lauthals sagte „Wöhlke nou moket doch odder heste Minderwertichkeitskomplexe?“. Den 2. Teil des Ausspruchs wollte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, also willigte ich ein. Ich wurde dann einstimmig zum Grf. gewählt und gehörte nun zum Kommando der Frw. Feuerwehr.
Hätte ich damals nicht auf Wilhelm Schreiber gehört, wäre ich wohl so manche Stunde mehr zu Hause gewesen. Denn die Zeit im Kommando bis zu meinem Ausscheiden dauerte immerhin 27 Jahre.
Diese 27 Jahre nun im einzelnen zu schildern würde den Rahmen der JHV sprengen. Deshalb nur noch einige nennenswerte Erinnerungen.

Wieder waren junge Männer in die Wehr aufgenommen und ich bildete mit diesen Kameraden eine neue Gruppe.
Zu diesen Kameraden gehörten zum Beispiel Otto Fahlbusch, der es dann bald zum Gerätewart brachte und später sogar zum Ortsbrandmeister.
Werner Armbrecht, der nach Otto Fahlbusch Gerätewart wurde.
Rolf Jäger, unser heutiger Rechnungsführer und Artur Sindram, heutiger Schriftführer. Die Zusammensetzung der Gruppe änderte sich mit der Zeit geringfügig. Mit Stolz kann ich behaupten, saß diese Gruppe die erfolgreichste Gruppe überhaupt war und bis zum heutigen Tage geblieben ist. An dieser Stelle kann ich mir einen gewissen Satz nicht verkneifen ,, Wir waren zwar nie die GRÖßTEN aber oft die Schnellsten.“ So konnten wir als 1. Gruppe den von Kreisbrm. Wilhelm Lawes gestifteten Wanderpokal erringen und den von Heini Hennecke gestifteten Pokal als 1. Gruppe für die Dorster Wehr nach Hause holen. Beide Erfolge waren mit dem Siegerpokal aus den Kreiswettk. verbunden. Dadurch konnten wir mit dieser Gruppe auch 2x an den Bezirkswettkämpfen in Braunschweig und Schöningen teilnehmen.
In der Zwischenzeit waren wieder genug Männer für eine Gruppe aufgenommen.
Kamerad Willi Jäger, der inzwischen in das Kommando gewählt war, übernahm dann ,,meine Gruppe“ und ich konnte mich um die jungen Kameraden kümmern und sie bei den ,,ersten Schritten“ in der Wehr begleiten. Da ich aber schon zeitweise als Grf. in der einstmals „jungen Horde“ fungierte, andererseits ,,meine Gruppe“ zu betreuen hatte war von Anfang an klar, daß von diesem neuen Kameraden gleich ein Grf. zu fördern sei. Aus den Reihen dieser Gruppe wurde Kamerad Gundolf Schreiber als Grf. vorgeschlagen. Gundolf übernahm dann diese Gruppe und wurde nach der nötigen Dienstzeit als Grf. in das Kommando gewählt. Gundolf ist heute unser Ortsbrandmeister. Ich könnte also heute sagen, ich hätte schon zwei Ortsbrm. das Löschen beigebracht. Aber das haben sie sich dann selbst erarbeitet.

Weitere Höhepunkte und schöne Erinnerungen waren natürlich das Abholen von 2 neuen Feuerwehr Fahrzeugen. Das 1. Fahrzeug mit Willi Jäger zusammen zum 75 jährigen Jubiläum aus Rendsburg, Schleswig-Holstein. Das 2. Fahrzeug, unser heutiges LF8 aus Ulm/Donau. Auf beiden Fahrzeugen war ich aus besonderen Gründen der 1. Fahrer. Dieses Glück wird wohl auf längere Sicht keinem anderen Kameraden beschieden sein.
Ich sagte eben ,, aus besonderen Gründen “ und das sah z.B. in Ulm so aus: Wir, d.h. die Kameraden Willi Grönig, Osterode, als Stadtgerätewart, Werner Armbrecht als unser Gerätewart, Alfred Fette, Willi Jäger, Gundolf Schreiber und ich (zu der Zeit stellvertr. Ortsbrm.) wurden von der Firma Iveco-Magirus herzlich empfangen und noch großzügiger bewirtet. Diese Bewirtung dauerte bis tief in die Nacht hinein. Der uns vom Werk zugeteilte ,, Vortrinker “ stellte nur eine Bedingung- alle halbe Stunde mußte einer von uns den Spruch ,, In Ulm, um Ulm und um Ulm herum, im Fernsehreklame Arzneimittel Nebenwirkungstempo “ aufsagen können. Ich opferte mich gerne für meine Kameraden.
Daher, logischerweise, am anderen Morgen 1. Fahrer. Da zur Zeit wieder Reisekosten durch die Presse geistern, muß ich aufklärend sagen: Nur der Gerätewart hatte von Amtswegen Fahrt und Übernachtung frei. Wir andern haben beides aus eigener Tasche bezahlt.

Der eigentliche Höhepunkt war aber nicht das Abholen der Fahrzeuge, sondern das Zustande kommen des ersten neuen Fahrzeuges zum 75jährigen Jubiläum. Inzwischen hatte die Gemeinde Dorste schon einen alten VW von der Osteroder Wehr für uns angeschafft. Die Gemeinde Dorste hatte nun schon seit Jahren fleißig Rücklagen gebildet, denn zum 75. sollte ein neues LF8 im Gerätehaus stehen. Leider, wie so oft im Leben, wurde nichts daraus. Der Grund hierfür war der – es wurde zu dieser Zeit LF8 Fahrzeuge nur für Stützpunkte bezuschußt. Da Dorste aber kein Stützpunkt war – die Rücklagen in der Gemeindekasse aber nur das halbe LF8 ausgleichen konnte – war dieses Theme erst einmal abgeschlossen.
Hauptmann Karl Armbrecht und Bürgermeister Willi Klapproth steckten den Kopf aber nicht in den Sand sondern streckten, unter Mitwirkung von Kreisbrm. Albert Haase, Kalefeld und Kreisamtmann Robert Longino, Osterode, ihre Fühler nach allen Seiten nach einem Fahrzeug aus. Der erste Tip kam dann von Albert Haase. In Greene steht ein gebrauchtes LF8 zum Verkauf an. Das Kommando einschließlich des damaligen l. Maschinisten Alwin Beushausen, Bürgermeister Willi Klapproth und einigen Dorster Ratsherren fuhren nach Greene um dieses Fahrzeug zu begutachten. Alwin Beushausen hatte von zu Haus einen sehr feinen Schraubenzieher mitgebracht und versuchte an allen Ecken und Kanten mit diesem durch die Karosserie zu stechen, was ihm auch einige Male gelang. Vom Kauf dieses Fahrzeuges haben wir dann Abstand genommen. Wir fuhren nach Haus und waren so schlau wie vorher.

Inzwischen hatten die Löschfahrzeugbauer aber auf das ,,nicht bezuschussen“ von LF8 Fahrzeugen reagiert. Sie konstruierten ein TSF mit genügend Kraft- und Gewichtsreserven welches – war es erst einmal gekauft – mit Frontpumpe und zusätzlichem Gerät zu einem LF8 aufgewertet werden konnte. Die Firma Bode in Hannover die uns dieses Fahrzeug anbot, hatte uns zu einem Gespräch eingeladen.
Hauptmann Karl Armbrecht, Stellvertr. Willi Ernst, Bürgermeister Willi Klapproth, Kreisamtmann Robert Longino, Kreisbrm. Albert Haase und ich (immer noch jüngster im Kommando) als Fahrer fuhren nach Hannover. Bei diesem Gespräch war auch der Landesbranddirektor anwesend, der dieses Fahrzeug als Prototyp in Niedersachsen einführen wollte. Bei den jetzt folgenden Finanzierungsverhandlungen hatte Kreisamtmann Longino seinen großen Tag. Immer wenn der Landesbranddirektor eine Zuschußtür VON – BIS aufschlug, nahm Robert Longino nicht den kleinen Finger sondern gleich die ganze Hand und notierte gleich die Höchstsumme. Dieses geschah noch einige Male, es war der reinste Kuhhandel, aber am Ende war die Finanzierung perfekt. Eine Hürde war doch noch zu nehme. Die Firma Zugehör in Osterode, Gebietsvertreter von Mercedes, mußte auf ihr Verkaufsrecht verzichten. Diesen Teil der Verhandlung übernahm Kreisbrm. Haase, der im Hause Zugehör bekannt war. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Chef Firma war auch diese Hürde beseitigt. Das Fahrzeug konnte in Auftrag gegeben werden. Die Firma Bode in Hannover stellte dieses Fahrzeug aber nicht selbst her. Der Auftrag ging deshalb an die Firma Meißner Feuerschutz in Rendsburg, die dieses Fahrzeug auf Mercedes Fahrgestell herstellte. Ich sagte es ja schon, Willi Jäger und ich haben es von Rendsburg abgeholt.

Am Kommerstag zum 75. Feuerwehrfest konnte Bürgermeister Willi Klapproth unserem Hauptmann Karl Armbrecht in einer Feierstunde, im Beisein von Sozialminister Kurt Partsch, den angetretenen Feuerwehrkameraden und allen die den Kauf des Fahrzeuges möglich gemacht hatten, den Fahrzeugschlüssel überreichen. Unter den Klängen der Feuerwehrkapelle ,,Bis hierher hat mich Gott gebracht“ durfte ich das Fahrzeug in das Gerätehaus fahren.
Ich bin dankbar, daß ich bei so vielen Anlässen dabei sein durfte und möchte meine aktive Zeit in der Feuerwehr nicht missen.

So wie ich es eben geschildert habe, hat jeder Feuerwehrmann oder -frau beim Ausscheiden aus dem aktiven Dienst seine schönen Erlebnisse und Erinnerungen.

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